Mein Heimkino: Sommer in Orange

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Jetzt habe ich ja berufsbedingt eine gewisse Affinität zu der Farbe orange, aber natürlich war das eigentlich der unwichtigste der Gründe, sich den Film “Sommer in Orange” für einen sommerlichen Heimkino-Abend auszusuchen.

Ich möchte mal ein paar der 1000 vielen Gründe aufzählen: 1) Der Regisseur: Marcus H. Rosenmüller (z.B. Wer früher stirbt ist länger tot) 2) Der Hauptschauplatz: Talbichl (eigentlich Oberbiberg) ist wie zuhause 3) Das Thema: Spirituell ausgerichtete Mutter mit 2 Kindern zieht mit ihrer Kommune ins tiefste Oberbayern, um dort ein Sannyasin-Therapiezentrum aufzubauen. Die Tochter (12) will aber eigentlich lieber ganz normal sein, so wie die anderen Kinder im Dorf

So ein Film ist doch quasi wie Selbsterfahrung für uns spirituell engagierte Eltern zweier Töchter, die vielleicht auch am Liebsten “ganz normal” wären…

Das Heimkino-Setting

Draußen lauer Sommerabend mit leichter Gewitterneigung, in den Kinderzimmern zwei schlafende Töchterchen mit aufgeschlagenen Büchern auf dem Bauch, Samstag abend und noch fit für ein Sommererlebnis am Bildschirm

Die ersten Minuten

Lili, die Hauptdarstellerin des Films, zählt die Mitbewohner ihrer Kommune auf, und da fühlen wir uns schon wie zuhause (siehe auch: Die Sache mit dem Chagan), Siddharta, Amrita, Gopal, Chandra, Jogi und Leela und und und …

Einschlafgefahr

Gleich null, der Film hat ein wunderbares Tempo und einige fast schon Monty Python oder Muppets-würdige Szenen.

Die beste Szene

Ein Teaching bei dem großen Guru, Prem Bramana. Plötzlich entdeckt er in der Menge Amrita (die Mutter von Lily), ruft sie zu sich auf die Bühne und ruft dann ein Mantra für sie ab. Und mit einem kleinen Handzeichen beginnen seine 3 Musiker in die Seiten zu greifen und für erhebungsvollen Sound sorgen. Das ist wie der ganze Film so wahr, das es schon fast wehtut. In  Spirikreisen begegnet man so einigen Gurus vom Kaliber Prem – und einigen dahinschmelzenden Anhängern wie Amrita. Und obwohl das zum Kopfschütteln und Totlachen ist, ist es doch auch irgendwie liebenswert, diese Sehnsucht der Menschen in Orange zu Füßen Prems, die andächtig seinen Worten lauschen und immer wieder einen ganz verklärten Blick bekommen. Und wirklich geht es ja bei der ganzen Truppe nur um die Suche nach Glück, nach dem wahren Leben, der Freiheit und der Gemeinschaft.

Das Ende

Die beiden entgegengesetzten Pole Sannyasins und Talbichler finden letztendlich doch einen Weg zusammenzuleben, und zwar als beide Seiten einsehen, dass sie nicht alleine auf der Welt sind. Und als jeder bereit ist, sich auf den anderen einzulassen, klappts. Na also!

Und wie gehts weiter

Wir haben uns nach diesem Film ne kurze Checkliste gemacht, um zu prüfen, ob sich unsere Töchter auch für uns schämen müssen:

  • Steht morgens das Frühstück auf dem Tisch: Ja
  • Öffnen wir unsere Post: Ja
  • Tanzen wir nackt im Garten: Selten
  • Schliessen wir die Tür, wenn wir auf Toilette gehen: Selbstverständlich

Ich denke, wir sind soweit recht normal und unsere Töchter können sich nicht beklagen. Wir können ja das nächste Mal bei unserem schamanischen Trommel-Abend die Fenster schließen… nur für den Fall Zwinkerndes Smiley

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