Buckelwal auf Visionsreise [PORTICO QUARTET]

Mein Ohrwurm-des-Monats-Award im Monat Februar geht an Portico Quartet aus London. Für mein erstes Mal mit dieser Band hat last.fm gesorgt, ich stell mir gerne ein paar Radiosessions auf last.fm zusammen, wenn ich mal abends länger arbeiten muss – das ist immer wieder eine wahre Fundgrube. Im September 2011 stosse ich also auf Portico Quartet mit „Knee Deep In The North Sea“.

Das ist gut, das trifft genau die richtige Mischung zwischen Jazz und Pop, und als ich das Foto der 4 smarten jungen Londoner sehe und gleichzeitig lese, dass John Leckie die Platte produziert hat, ist es um mich geschehen. John Leckie steht ja für so klangvolle Produktionen wie Stone Roses, Kula Shaker, Muse und natürlich Radiohead. Und wenn der sich in Jazz-Gefilde vorwagt, muss da was für mich dran sein.

Und mit ihrem neuen Album verlassen Portico Quartet nun die Bereiche von Songstruktur und Ohrwurm-Jazz und machen sich auf in Richtung … naja, wohin eigentlich?

Der Opener des Albums „Window Seat“ erinnert mich an die Zeit nach meiner Indien-Reise mit meinem Freund Florian. Wir saßen damals jeden Donnerstag abend zur World Meditation Time zusammen in seinem Zimmer, hatten die Räucherstäbchen entzündet und meditierten gemeinsam zu Buckelwal-Gesängen. Selten kam eine Band so nah ran an dieses Gefühl.

Und auch auf den weiteren Songs des Albums fühle ich mich immer wie in einer Visionsreise, getragen von einem montonen, trance-artigen Rhythmus, bilden sich Strukturen und Melodien, um sich gleich wieder zu verwandeln in etwas Neues, manchmal Beängstigendes/Schräges, immer aber am Ende den Rückweg findend in die Ruhe und das eigene Selbst.

Finde ich sowas von wahnsinnig gelungen! Macht süchtig! Und gibt es hier in einem wunderbaren Live-Mitschnitt zum Nachhören und Erleben, Portico Quartet live aus dem Karlstorbahnhof Heidelberg (klingt seltsam, ist aber klasse): http://liveweb.arte.tv/de/video/porticoquartet/

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