Gute Vorsätze für das Leben ab 40

Für mein Leben ab 40 hatte ich 3 gute Vorsätze gefasst: Breitcordhosen tragen, Jazz hören und am Wochenende Rennrad fahren. Was ist eigentlich daraus geworden?

Breitcordhosen tragen

Genaugenommen habe ich das schon ab 30 vorgehabt – in meiner Vorstellung war ich dann nämlich komplett „angekommen“, sitze nach meinem Arbeitstag (als Lehrer oder Sozialpädagoge oder so) in meinen Breitcordhosen am Abend vor dem Kamin, die Kinder schlafen schon, und ich rauche meine Pfeife.

Wobei das letztere natürlich schon immer Quatch war, denn Rauchen war nie mein Ding (abgesehen von 2 selbstgedrehten Zigaretten – am Fußboden des Augsburger Hauptbahnhof sitzend mit meinem Punk-Freund und einer Flasche Sechsämtertropfen).

Reality-Check: Ich besitze derzeit 2 Cordhosen (was ist das Gegenteil von Breitcord?…) und am Kamin sitze ich auch gerne. Sagen wir Zielerreichung 66%?

Jazz hören

Jazz – der logische Endpunkt jeder Musik-Sozialisation – mir war immer klar, dass Jazz Musik für Experten ist, für die, die schon alles andere durch haben, die sich bei Krautrock gruseln und bei Zwölftonmusik langweilen. Die, die mutig dorthin vorstossen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist: In den Free Jazz!

Reality-Check: Free Jazz ist mir immer noch oft zu anstrengend, zu wenig mitsingbar (ja, dportico-quartetas ist immer noch eine Kategorie für mich, auch bei Instrumentalstücken, die Melodien müssen mich packen). Aber ziemlich überraschend sind mir in den letzten Jahren einige Borderline-Jazz-Kapellen zugefallen, die mich total ergriffen haben. Über Portico Quartet hatte ich schon einen Blogbeitrag verfasst, meine neuste Entdeckung: Das Neil Cowley Trio. Ich komme der ganzen Jazz-Geschichte also stückweise näher…

Rennrad fahren

always on the moveRennrad fahren kostet ja viel Zeit. Und wenn die Kinder noch klein sind, ist die Zeit, die man zusammen hat, sehr kostbar. Drum war es für mich keine Frage, dass ich meine Leidenschaft Rennradfahren (bisher vor allem durchs Zuschauen praktiziert) erst dann ausleben werde, wenn die Kinder ein Alter erreicht haben, in dem sie am Wochenende erst gegen Mittag aus den Zimmern kriechen. Wenn mich also während meiner morgendlichen Runde in den Sonnenaufgang um den Starnberger See niemand vermisst

Reality Check: Jetzt ist es soweit. Nachdem ich jetzt Samstag um Samstag mit meinem Matcha-Latte einsam in der Küche gesessen bin, wird es Zeit, diese Zeit für mich zu nutzen. Dankenswerterweise berät mich derzeit mein Freund Jogo bzgl. Technik und Material. Sobald die Tage länger und wärmer werden geht es los.

Fazit: Das Leben über 40 kann sich sehen lassen – und meine Frau sagt: „zum Glück wird nicht jeder gute Vorsatz Wirklichkeit“ (Thema Breitcordhosen!!)

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