Studiotagebuch: Ich geh jetzt tauchen

Da war er wieder, dieser Moment.

Ich kenn das ja, wie auch schon vor 4 Jahren bei meiner ersten Fahrt mit dem Rennrad, ist es mit meinem musikalischen Projekt für den Corona-Winter „unter den Meeren“: Ich habe jetzt die letzten Tage damit zugebracht, die Technik vorzubereiten, ein neues Mikro zu bestellen, alles auf einem Brett anzubringen und zu verkabeln (damit das Familien-kompatibel schnell auf- und abgebaut werden kann) und vor allem: um mich vor-zu-freuen darauf, mal wieder meine eigene Musik zu machen, Musik, die mich tief berührt, die ausdrückt, was gerade los ist und die mehr ist als Gruppendynamik und Fingerübung.

Und gestern war es dann soweit, Samstag Nachmittag, alles ist aufgebaut und bereit. Jetzt muss ich nur noch meinen Kontrabass greifen, Kopfhörer aufsetzen und mit den Aufnahmen starten.

Vorher – vorher trinke ich noch einen Kaffee… außerdem wäre Staubsaugen auch noch nötig… das Fallobst im Garten sieht aber auch lecker aus, vielleicht sollte man das gleich noch verarbeiten…

Wenn die Projekte, die Visionen, so groß sind, ist das Anfangen in der Realität immer besonders schwer. Is ja eigentlich auch klar, ich kann in meinem Kopf schon die Musik hören, ich bin innerlich sozusagen schon durch mit den Aufnahmen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich in 2 der wesentlichen Instrumente – Kontrabass und klassische Gitarre – total aus der Übung bin (bzw. bezogen auf den Kontrabass ehrlich gesagt noch nie wirklich in Übung war). Da wird der Toningenieur Quindel dann immer ungeduldig, wenn der Musiker Quindel 3-4 Takes braucht um ein paar Takte sauber in Rhythmus und Klang einzuspielen.

Wie dem auch sei, dank meinen Erfahrungen mit der Agilen Vorgehensweise, die genau die richtigen Konzepte für so ein Projekt bereit hält (darüber werde ich vielleicht demnächst auch nochmal schreiben), kann ich nun diese Sorge zur Seite stellen und mir ein ganz kleines erstes Ziel setzen – in diesem konkreten Fall war das die Reduktion auf die Aufnahmen des Bass-Grooves für nautilus, nicht mehr und nicht weniger, um dabei warm zu werden mit Technik und Sound.

Es geht also los, ich geh jetzt tauchen mit der nautilus – unter den Meeren, stay tuned für die nächsten Updates aus dem Wintergarten_Studio.

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