Sonntag ist Wandertag, wir packen die Kinder ein und fahren in die Berge. Unser Ziel ist Lenggries in der Nähe von Bad Tölz im schönen Isarwinkel.
Laut unserer Wanderbibel „Das große Familien-Wanderbuch – Bayrische Hausberge“ scheint mir die Tour zur Denkalm ein geeigneter Test für unsere Fitness im Frühherbst. Nachdem wir jetzt den gesamten August am Strand und an den Badeseen herumgelungert sind, möchten wir mal wieder den Ausblick vom Gipfel genießen und uns so richtig auspowern.
Die Fahrt nach Lenggries verläuft trotz Reisewochenende erstaunlich staufrei und wir parken uns gegen Mittag in der Bachmairstrasse Ecke Goethestr. Von dort geht es die Bachmairstraße entlang leicht bergauf Richtung Wald, die Sonne wärmt uns bei diesen kühlen Temperaturen, im Hochsommer wäre das sicher ein hartes Stück Arbeit. Am oberen Parkplatz brauchen wir schon die erste kleine Rast, die Mädels plündern ihre Rucksäcke und wir schmieren uns zur Sicherheit doch noch ne Ladung Sonnencreme drauf.
Frisch gestärkt machen wir uns an den Aufstieg, am Waldrand steht ein Schild mit „Denkalm 30 Minuten“ – das klingt ja ganz vielversprechend, wir schnappen uns jeder noch einen Wanderstock aus dem Wald und ziehen los. MEIN LIEBER SCHOLLI- das ist mächtig steil, zuerst denke ich es ist nur das erste Stück, aber die steilen Abschnitte wiederholen sich und die Kinder brauchen jede Menge Motivations-Geschichten.
Ich erzähle ihnen also von Beppo dem Straßenkehrer aus MOMO, davon, dass man sich auch beim Aufstieg auf den Berg nur immer den nächsten Meter vornehmen soll und plötzlich merkt man, dass man schon oben angekommen ist.
So, klappt, wir kommen an und hauen uns auf die Wiese vor der Denkalm (die natürlich – es ist Sonntag mittag – ziemlich überlaufen ist). Brotzeit haben wir alles selber dabei und so lassen wir uns die Sonne auf den Pelz scheinen und mampfen unsere Brote. Kleines Mittagsschläfchen und weiter gehts, wir nehmen den Rückweg über den Keilkopf – das sah im Wanderführer ganz kurz aus.
In Wirklichkeit (und das ist die schlechte Nachricht) geht es erstmal noch ein ganzes Stück bergauf, bevor man dann am Fluß abbiegt und auf dem breiten Forstweg abwärts stapft. Das ist natürlich schlecht für die Motivation, wenn man nach der „Halbzeitpause“ den längeren Teil noch vor sich hat. Ich würde daher empfehlen, die Wanderung lieber andersrum anzugehen, also statt bei Lenggries den Bach zu überqueren, lieber dem Wegweiser nach rechts zur „Denkalm über Keilkopf“ zu folgen und den Bach entlang hochzumarschieren. Ist zwar der weniger spannende Weg, weil nur breite Forststraße, aber man ist dann eben schon durch alles durch, wenn man zur Alm kommt.
… dann kann man sich auch guten Gewissens ein Bier auf der Alm genehmigen und den Rest des Weges abwärtstorkeln…
Nochmal die Fakten:
- Gegen: Isarwinkel, Bad Tölz
- Ziel: Denkalm / Keilkopf
- Aufstieg über Denkalm (ohne Kinder 45 Minuten, mit Kindern ne gute Stunde)
- Abstieg über Keilkopf (ist erstmal ein Aufstieg!! Dauert mit Kindern in etwa 2 Stunden)
- Verpflegung: Denkalm hat rudimentäres Hüttenessen, Eis war leider Fehlanzeige
- Schwierigkeitsgrad: 5 von 10, weil es am Anfang so oft so steil war
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